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unsere Geschichte

Historisches über die Musik in Haldenwang

Die Musikkapelle Haldenwang existiert nachweislich seit 1861. Ein genaues Datum, genaue Umstände oder sogar Namen sind jedoch nicht bekannt. Eintragungen in den alten Gemeindebüchern in Form von Spenden für die Musikkapelle begannen aber um diese Zeit. 1932 wird auch eine alte Musiktafel gefunden, die die damaligen Musiker verewigt und das Jahr 1861 als Gründungsjahr nennt. Man spricht von einer „ordentlich besetzten“ Harmoniemusik mit Holzbläsern sowie Schlagzeug. Der erste Dirigent der Kapelle war Fidel Waibel. Ab 1880 existiert eine 9-stimmige Blechmusik. Josef Rauh, der die Kapelle nun leitet, schreibt über 100 Stücke ab, die auf die 9-stimmige Kapelle passen. Die Kapelle hat auch eigene Sänger, meist sind dies sogar die Bläser selbst. Damit die Kapelle nicht ausstirbt, holt man sich drei „Zöglinge“.

1883   findet ein Preismusikfest in Obergünzburg statt, bei dem die Musikkapelle Haldenwang einen der ersten Preise gewinnt.

1892   wird in Börwang eine ebenfalls 9-stimmige Blechmusikkapelle von Herrn Zech aus Kempten gegründet. Ab 1900 etwa übernimmt Leonhard Heiß die Leitung der Kapelle, die jedoch nach 1907 auseinanderbricht. Die noch willigen Musiker schließen sich teils der Haldenwanger und teils der Laubener Kapelle an.

1907   wird um jüngere Bläser geworben, die die Musikalische Gestaltung in dem noch kleinen Dörfchen Haldenwang weiter übernehmen sollen. Die Ausbildung aller Anfänger liegt in den Händen des bisherigen Trompeters Josef Laminet, der alle Instrumente spielen konnte.

1910   spricht man von der Blechmusikgesellschaft Haldenwang. In ihr wirken auch einige Börwanger Musikanten mit, da in Börwang keine neue Blechmusikkapelle gegründet worden war.

1912   findet in Haldenwang die Enthüllung des Kriegerdenkmals statt, bei der auch auswärtige Kapellen anwesend sind. Das Hauptaugenmerk gilt jedoch der Kapelle Haldenwang.

1919   beginnen ehemalige wie auch neu gewonnene Männer, die Kapelle wieder aufzubauen, die durch den ersten Weltkrieg aufgelöst worden war. Der Dirigent dieser neu gegründeten Kapelle ist Martin Landerer, der auch gelegentlich den Kirchenchor leitet.

1923   übernimmt Hauptlehrer Hermann Jäger die Leitung der Kapelle, die er 1927 wieder an Martin Landerer abgibt.

1927   findet am 15. Mai in Obergünzburg ein kleines Musikfest mit Bewertung statt, bei dem die Musikkapelle Haldenwang unter der Leitung von Martin Landerer die Ouvertüre „Soldaten­leben“ von Keler Bela in der Unterstufe vorträgt und dafür mit 73 Punkten einen I b Preis erhält.

1930   wird eine große Trommel angeschafft, um dem Rhythmus einen besseren Halt zu geben.

1931   findet am 24. und 25. Mai das 5. Verbandsmusikfest in Obergünzburg statt. Die Musik­kapelle Haldenwang spielt mit 11 Mann in der Mittelstufe die Fantasie aus „Lohengrin“ von Richard Wagner und erhält einen II a Preis mit 86 Punkten.

1935   wird Ludwig Meggle Dirigent, der die Kapelle bis 1939 unter seiner Leitung hat. Martin Landerer übernimmt die Leitung des Kirchenchors.

1939   übernimmt Ferdinand Wintergerst bis 1946 die Kapelle. Anschließend wird Kaspar Kiechle Dirigent, muss aber Musikanten aus benachbarten Orten zum Musizieren „ausleihen“. Die „Kapelle Ludwig“ wird nach dem im 2. Weltkrieg gefallenen Ludwig Meggle gegründet.

1951   tritt die Kapelle Ludwig anlässlich des goldenen Priesterjubiläums des früheren Pfarrherren Heinrich Assimus das erste Mal in der Öffentlichkeit auf. Josef Welle übernimmt zum Ende des Jahres die Kapelle und führt die jungen und alten Bläser zur Musikkapelle Haldenwang zusammen.

1953   wird Hans Beck neuer Dirigent der Kapelle.

1959   beschließt man, eine einer Uniform ähnliche Tracht anzuschaffen, welche die bisher in eigener Kleidung aufgetretenen Musiker besonders kenntlich machen soll.

1961   feiert die Musikkapelle Haldenwang ihr 100-jähriges Bestehen.

1963   wird die Musikkapelle Haldenwang am 29. September durch den bayerischen Innenminister Bruno Merk die PRO-MUSICA-Plakette verliehen.

1966   muss sich die Musikkapelle andere Räumlichkeiten suchen, da sich über dem bisherigen Probenraum im Rathaus eine Wohnung befindet. Nach Verhandlungen mit der Gemeinde stellt diese ein Grundstück neben der damaligen Volksschule zur Verfügung. Durch eine Haussammlung wird die Finanzierung des Vorhabens abgesichert, das in mehr als 2350 Arbeitsstunden fast vollständig von den Musikern selbst erbaut wird. Am 27. November 1966 wird das neue Musikheim eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Christian Friedrich vertritt die Musikkapelle nach außen hin als deren Sprecher.

1970   kann durch Spenden von Kreis, Gemeinde, Privatleuten und den Musikern selbst das „Allgäuer G’wand“ für 35 Mann um ca. 12.000 Mark angeschafft werden.

1973   wird die Tätigkeit des Sprechers in die Bezeichnung „Vorstand“ umgewandelt. Von 1973 bis 1978 bekleidet Christian Friedrich das Amt des Vorstandes.

1976   erhalten 17 Jungbläser ebenfalls den Trachtenanzug. Es gibt eine Jungbläsergruppe A mit 17 und eine Gruppe B mit 29 Mitgliedern.

1978   wird Eugen Fluhr zum 1. Vorstand gewählt.

1979   gibt Hans Beck den Dirigentenstab an Gerhard Kösel weiter, der mit 18 Jahren als bislang jüngster Dirigent die Musikkapelle leitet.

1983   erhalten die weiblichen Mitglieder der Kapelle eine Dirndlkleidung.

1984   wird Fritz Maurus 1. Vorstand.

1988   übernimmt Josef Prinz bald nach seinem Wechsel von der Musikkapelle Memhölz nach Haldenwang den Dirigentenstab.

1989   kann die Musikkapelle beim Weihnachtskonzert ihre durch Spenden aus der Bevölkerung und der Gemeinde finanzierte neue Tracht im Wert von ca. 65.000 DM der Gemeinde vorstellen.

1990   zählt die Musikkapelle Haldenwang 51 Mitglieder. Bernd Wintergerst und Christoph Weiser absolvieren den Jugendausbilderkurs an der Musikakademie Marktoberdorf und beginnen, sieben Jugendliche auszubilden.

1993   werden nach einer abendlichen Informationsveranstaltung 14 Jugendliche in Ausbildung genommen. Ausbilder sind Josef Prinz, Christoph Weiser, Christine Hübner und Werner Fleschutz. Nach über 40jähriger Zugehörigkeit scheidet Xaver Hörmann aus der Kapelle aus. Er war über viele Jahre stellvertretender Dirigent und Vorstand sowie in der Jugendaus­bildung und als Notenwart tätig.

1994   wird die Musikkapelle Haldenwang ins Vereinsregister eingetragen.

1995   erzielt die Musikkapelle Haldenwang beim Wertungsspiel in St. Mang in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung. Die Kapelle zählt nun 52 aktive Musiker mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren.

1996   veranstaltet die Musikkapelle Haldenwang am 27. und 28. April die Wertungsspiele und vom 11.07. bis 14.07. das 25. Bezirksmusikfest des ASM Bezirkes I. Am Sonntagnachmittag findet ein eindrucksvoller Gesamtchor sowie der Festzug durch die festlich geschmückten Straßen von Haldenwang statt. Anschließend wird im Festzelt gefeiert und gegen 24.00 Uhr geht ein unvergessliches Fest zu Ende.

1997   legt Josef Prinz sein Amt als 1. Dirigent aus gesundheitlichen Gründen nieder. Der 2. Dirigent, Christoph Weiser, übernimmt die Vertretung des 1. Dirigenten Ende Juni 1997.

1998   stehen Neuwahlen an. Als 1. Vorsitzender wird Hermann Waldmann gewählt und als 1. Dirigent Christoph Weiser offiziell bestimmt. Im Frühjahr 1998 bekommt die Musik­kapelle von Bürgermeister Anton Klotz die mündliche Zusage, das Musikheim umbauen zu dürfen. Am 24. August wird mit dem Umbau des Musikheims begonnen, der bis Anfang Januar 1999 andauert. Ca. 3.000 Arbeitsstunden werden von den Mitgliedern der Musikkapelle in Eigenleistung erbracht.

1999   wird am 16. Mai das umgebaute Musikheim mit einem Festakt eingeweiht.

2000   tritt der 1. Dirigent Christoph Weiser zurück. Sein Nachfolger wird Josef „Sepp“ Hartmann aus Wildpoldsried, unter dessen Leitung das mittlerweile schon traditionelle Bockbierfest erstmals stattfindet.

2002   stehen wieder Neuwahlen an. Zum neuen 1. Vorsitzenden wird Peter Zakel gewählt. Im Juli nimmt die Musikkapelle am Marschmusikwettbewerb beim Bezirksmusikfest in Frauenzell teil.

2005   ist am Tag der Blasmusik im Juni erstmals die Musikkapelle Haldenwang-Hafenhofen zu Gast, die den Festgottesdienst mitgestaltet und nachmittags für musikalische Unterhaltung sorgt. Aus diesem Besuch entwickelt sich eine richtige Freundschaft.

2007   legt der 1. Vorsitzende, Peter Zakel, aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Sein Nachfolger wird Richard Amann. Im Mai finden in Haldenwang zum ersten Mal die „offenen Wertungsspiele“ des ASM Bezirk I. statt. 17 Kapellen nehmen daran teil. Jede Kapelle erhält sofort nach ihrem Spiel die Ergebnisse präsentiert. Die Musikkapelle Haldenwang sorgt mit der Bereitstellung und Organisation der Räumlichkeiten in Schule und Sportzentrum sowie der Bewirtung für den passenden Rahmen.

2008   werden für die weiblichen Mitglieder Hüte angeschafft. Im Juli wird die Kapelle vom Musikverein Eningen (bei Reutlingen) eingeladen, abends beim Dorf­fest zu spielen.

2009   kann Sepp Hartmann aus gesundheitlichen Gründen ab Juni sein Amt als 1. Dirigent nicht mehr ausüben. Beim Jahreskonzert am 28. November wird Fritz Maurus vom ASM für 55 Jahre aktiver Musiker geehrt. Der lange Zeit in der Vorstandschaft tätige Musikant wird auf eigenen Wunsch an diesem Abend von der Musikkapelle verabschiedet.

2010   wird Hans-Peter Karg zum 1. Vorsitzenden der Musikkapelle Haldenwang gewählt. Nach den Wahlen bestimmt die neue Vorstandschaft Michael Denk zum 1. Dirigenten.

2011   feiert die Musikkapelle Haldenwang ihr 150-jähriges Jubiläum. Fünf Tage lang wird mit einem bunten Programm im Festzelt gefeiert.

2015   führt uns im Januar ein außergewöhnlicher Musikausflug nach Berlin. Gemeinsam mit unseren Freunden vom Musikverein Haldenwang-Hafenhofen besuchten wir die Sehenswürdigkeiten der Stadt und waren im Bundestag zu Gast. Zum Abschluss durften wir auf der Internationalen Grünen Woche auftreten.

Unter der Leitung von Stabführer Michael Denk nimmt die Kapelle in den Jahren 2015 bis 2018 an mehreren Marschmusikwettbewerben teil. 2016 erzielte die Kapelle beim Bezirksmusikfest in Petersthal einen ausgezeichneten Erfolg mit 91 Punkten. Zwei Jahre später, beim Bezirksmusikfest in Altusried, wurde sogar ein ausgezeichneter Erfolg mit 95 Punkten erreicht.

Natürlich konnten wir in dieser Chronik nur die bedeutendsten Ereignisse erwähnen. Die jährlich wiederkehrenden Auftritte wie Festzüge, Konzerte, kirchliche Feiern, Ständchen und Hochzeiten werden selbstverständlich musikalisch umrahmt und gestaltet. Dies beschert der Musikkapelle 40 bis 50 Termine im Jahr.